Knapper geht es kaum. Und wie weit es reicht, ist
lange noch nicht ausgemacht. Ja, Birgit Homburger hatte am Samstag
die Nasenspitze vorn, wenn auch nicht einmal die Hälfte des
FDP-Parteitags hinter sich als wiedergewählte Landesvorsitzende. Der
Frust der Südwest-Liberalen sitzt eben richtig tief. Noch bei der
Bundestagswahl im Herbst 2009 durften sie sich in einem Allzeit-Hoch
sonnen, Ende März aber wären sie um ein Haar aus dem Landtag gewählt
worden. Die Enttäuschung macht sich in erster Linie fest am
misslichen bundesweiten Erscheinungsbild der Liberalen, für das die
Chefin der FDP-Bundestagfraktion in Mithaftung genommen wird. Aber
eben nicht nur. Ganz offenkundig ist es der bisherigen Parteiführung
nicht gelungen, trotz des sicher unvermeidlichen Lagerwahlkampfs eine
ausreichende Abgrenzung zur CDU zu markieren. Auch der fast
siegreiche Homburger-Herausforderer Michael Theurer konnte letztlich
nicht für einen glaubwürdigen Neuanfang stehen. Als Vize-Vorsitzender
seit vielen Jahren trägt auch er Verantwortung für den bisherigen
Kurs. Mit den Bundestagsabgeordneten Toncar und Wolff hat Homburger
andererseits jetzt zwei Vize, die an der Stabilisierung der
Vorsitzenden erst einmal großes Interesse haben. Zuvörderst in
Berlin, wo Birgit Homburger um ihre Wiederwahl bangen muss. Wenn auch
hauchdünn, war ihr Sieg im Land unabdingbar für einen Erfolg im Bund.
Hinreichend ist er nicht.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218