Südwest Presse: Kommentar zur Frauenquote

Fakten verändern Politik – sollte man meinen. Doch im
realen Leben vermögen sie nicht einmal die Position von
Familienministerin Schröder zu verrücken. Diese setzt beim Thema
Frauenquote auf freiwillige Zugeständnisse der Wirtschaft, ganz so,
als ob die Besetzung von Toppositionen rein nach Qualifikationen
erfolgen würde. Gleiche Chancen für Frauen – wenn sie gut genug sind.
Schließlich ist mit Studien belegt, dass Unternehmen, die in
Führungspositionen auf Männer und Frauen setzen, im Vorteil sind.
Welcher Konzern würde zum eigenen Schaden schon auf Frauen
verzichten? In der Realität immer noch zu viele. Argumente vermögen
Männerbünde nicht immer zu sprengen. Schon gar nicht in
Führungspositionen. Gerade an der Spitze tut sich der
Wirtschaftsstandort Deutschland mit Veränderungen erschreckend
schwer. Alle Appelle und Selbstverpflichtungen bleiben bisher ohne
durchschlagenden Erfolg. Im Vergleich zu anderen EU-Staaten hinkt
Deutschland um Jahre hinterher. Diese Fakten müssten auch Kristina
Schröder geläufig sein. Doch die Ministerin träumt sich ihre
Wirklichkeit von Chancengleichheit in der Arbeitswelt zurecht. Es
wird Zeit, dass realitätsverbundenere Politiker die Initiative
ergreifen. Nur mit verbindlichen Regeln für Frauen und
vorausschauender Nachwuchsförderung, wird sich die Arbeitswelt in
naher Zukunft ändern. Rechtliche Voraussetzungen dafür muss die
Politik schaffen.

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Südwest Presse
Lothar Tolks
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