WAZ: Stinker raus – Kommentar von Matthias Korfmann

Für Fahrer alter Möhrchen wird–s bald ernst. Die
Umweltzone Ruhr kommt. Ab Januar wird es keinen umweltpolitischen
Flickenteppich mehr geben, durch den sich findige Chauffeure
hindurchschlängeln können. Stattdessen beschert NRW dem Revier eine
riesige, zusammenhängende No-Go-Area für betagte
Schadstoffschleudern. Über den Sinn solcher Zonen lässt sich
streiten. Wahr ist: Umweltzonen senken die Feinstaub-Belastung.
Kritiker wenden ein, dass es sich nur um eine marginale Verbesserung
handelt. Und dass nicht überall im Ruhrgebiet dicke Luft herrscht.
Jedenfalls nicht mehr. Gar nicht wenige werden sich die Frage nach
einem neuen Auto stellen müssen. In Bochum fahren noch 25000
Fahrzeuge mit roter und gelber Plakette. Bald werden sie ausgesperrt,
und sie dürften heute schon schwer verkäuflich sein. Bemerkenswert
ist nicht, dass die Umweltzone kommt. Sie war längst beschlossen.
Bemerkenswert ist, dass die Ruhrgebietsstädte dabei mit einer Stimme
gesprochen haben. Sie haben die Fristen für die Plaketten gegen den
Wunsch des Umweltministers nach hinten verschoben. Sie waren sich mal
einig und haben erfolgreich „Metropole Ruhr“ gespielt.

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