Moderne Fleischfabriken „schaffen“ 20000 Schweine.
An einem einzigen Tag! 2000 von ihnen sind – im schlimmsten Fall –
nicht (oder nicht richtig) betäubt, wenn sie sterben: Sie erleben den
eigenen Tod panisch vor Angst und um Luft ringend mit. Das ist lange
bekannt. Was Bärbel Höhn fordert, ist darum nicht neu. Aber wichtig.
Es ist wichtig, dass der Verbraucher erfährt, welcher Preis für ein
Billigschnitzel tatsächlich zu zahlen ist. Nicht von ihm, sondern von
dem Lebewesen, das das Fleisch liefert. Und man muss kein militanter
Tierschützer sein, um zu erkennen, dass dieser Preis zu hoch ist. Es
ist wichtig, dass jemand diese Missstände beim Namen nennt und
Besserung fordert. Immer wieder notfalls. Damit sich etwas ändert und
damit das Bewusstsein wächst, dass sich etwas ändern muss. Und
natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und
Tierschutz. Hätten die Schlachter weniger Druck und mehr Zeit, zu
tun, was sie tun müssen, gäbe es weniger Fehler, stürben Schwein und
Rind weniger qualvoll. Doch dafür müssten wir sie besser bezahlen.
Was das Schnitzel nicht billiger macht.
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