Jedes Verkehrsopfer ist eines zu viel. Dass im
ersten Halbjahr 2011 141 Menschen mehr auf Deutschlands
Straßen starben als vom Januar bis zum Juni des Vorjahres, ist – in
jedem Einzelfall – tragisch. Aber ist das alarmierend? Lässt die
Verkehrssicherheit nach? Ist Autofahren wieder gefährlicher? Vor
schnellen und falschen Schlüssen ist zu warnen. In der Statistik
spielen, wie im Straßenverkehr, Zufälle eine Rolle. 2010 gab es einen
langen, kalten Winter. 2011 waren Frühjahr und Frühsommer
außerordentlich schön. Das war, anders als im Jahr zuvor, die Zeit
des Rausfahrens. Auf dem Motorrad. Auch im Auto. Und die Zeit des
Gasgebens. Mehr Fahrer. Mehr Verletzte. Leider auch mehr Tote. Es war
wohl oftmals eine Wettersache. Zu prüfen wäre, ob die tiefen, nicht
reparierten Schlaglöcher, die der harte Winter 2010 riss, zur
Entwicklung beigetragen haben. Eher nicht, heißt das Ergebnis, denn
die Zahl der Unfälle selbst nahm nicht zu. 1970 gab es 20.000
Verkehrstote. 2011 wird ihre Zahl – bei weit mehr Teilnehmern im
Straßenverkehr – hoffentlich wieder unter 4000 bleiben. Nein. Fahren
ist auf lange Sicht schon sicherer geworden. Jeder Fahrer muss dafür
sorgen, dass es so bleibt.
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