Es sind keine einfachen Zeiten für die weiblichen
Abgeordneten in der Union. Im Streit um mehr Frauen in
Führungspositionen wollen viele eine feste Quote. Doch da spielt die
Kanzlerin nicht mit. Beim Betreuungsgeld pochen die
Parlamentarierinnen auf Gutscheine anstatt Barleistungen. Davon hält
die Fraktionsspitze wenig. Das muss sie schon wegen der CSU so
machen. Nicht, dass Parteichef Seehofer die Koalition platzen lässt,
wenn seine Herdprämie als Geldgeschenk nicht kommt. Dabei kämpfen
Frauen für vernünftige Anliegen. Die freiwillige Quotenregel von
Familienministerin Schröder ist für Konzerne kein großer Anreiz, mehr
Frauen auf Toppositionen zu hieven. Das Betreuungsgeld wiederum ist –
gleich nach der ermäßigten Hotelmehrwertsteuer – der größte Unsinn,
den die Koalition bisher gemacht hat. Selbst die Bürger lehnen
mehrheitlich das Geldgeschenk ab. Denn im Zweifelsfall hält es genau
die Kinder von der Kita fern, die sie nötig hätten. Man kann den
Frauen in der Union nur wünschen, dass sie um des lieben
Koalitionsfriedens willen nicht von ihren Positionen abrücken.
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