Noch schippert der rot-grüne Regierungsdampfer
gemütlich in die zweite Legislaturperiode. Während der Opposition
seit Wochen Kraft oder Lust zu fehlen scheint, zumindest ein wenig
Wind zu machen, braut sich am Horizont ein politischer Sturm
zusammen. Neben dem absehbaren Ärger um den Kita-Betreuungsanspruch
dürfte die Situation an den NRW-Hochschulen zu einem der zentralen
landespolitischen Streitthemen 2013 werden. Die jüngsten Meldungen
aus den Studentenwerken machen jedenfalls wenig Hoffnung, dass die
Universitätslandschaft wirklich gerüstet ist für den erwarteten
Ansturm des doppelten Abiturjahrgangs. Der Bearbeitungsstau bei
Bafög-Anträgen bildet dabei nur einen kleinen Ausschnitt der
Problemlage. Wohnungsmarkt, Hörsäle, Seminare, Arbeitsmaterialien –
Engpässe, wohin man schaut. Gewiss ist das Land nicht allein in der
finanziellen Verantwortung, den Wissenschaftsbetrieb arbeitsfähig zu
halten. Doch allmählich dämmert vielen, dass die Abschaffung der
Studiengebühren zwar ein populäres Wahlgeschenk war, aber keine
umfassende Hochschulpolitik ersetzt.
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