WAZ: Licht aus – und wie weiter? Kommentar von Walter Bau zum Pegida-Protest

Kölner Dom und Brandenburger Tor im Dunkeln. Das
waren eindrucksvolle Bilder – und es war ein nicht minder
eindrucksvolles Signal gegen Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit.
Die Bundeskanzlerin hat eindeutig Position bezogen gegen die
Pegida-Proteste, ebenso die Kirchen und große Konzerne. Und nun? Die
Kundgebungen der selbst ernannten Abendland-Verteidiger finden in
Dresden immer mehr Zulauf. Aber eben nur dort. In NRW beispielsweise,
in Köln oder Bonn, sieht es bisher ganz anders aus. Bleibt Pegida ein
Dresdner Phänomen, wird sich die Bewegung früher oder später
totlaufen. Sollte sich der Protest, der bekanntlich nicht nur von
tumben Neonazis artikuliert wird, allerdings ausweiten und auch
abseits von Dresden Tausende auf die Straße bringen, wird sich die
Politik damit auseinandersetzen müssen. Licht ausschalten wird dann
nicht mehr reichen.

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