Westliche Firmen profitierten von den niedrigen
Löhnen in der DDR. Die wiederum brauchte dringend Devisen. Und so
hatten Ost wie West etwas von dieser unheiligen Allianz, die offenbar
nur funktionierte, indem der sozialistische Arbeiter- und Bauernstaat
Häftlinge ausbeutete.
Und einmal mehr wollen hiesige Unternehmen nicht geahnt haben,
dass an den günstigen Strümpfen oder Autolampen Blut kleben könnte.
Das Unrecht in der DDR kann niemand ungeschehen machen. Die
Unternehmen, die ihren Reibach mit der Zwangsarbeit machten, können
aber sehr wohl Licht in dieses dunkle deutsch-deutsche Kapitel
bringen.
Doch diese Bereitschaft ist nicht zu erkennen. Aldi etwa verweist
auf die abgelaufene Aufbewahrungsfrist für Dokumente und versucht
nicht einmal, Einblick in die Stasi-Akten zu erhalten. So wird der
Discounter seiner geschichtlichen Verantwortung nicht gerecht.
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