WAZ: Revier darf sich nicht totsparen – Kommentar von Michael Kohlstadt zu Gemeindesteuern

Teufelskreis wäre noch eine freundliche Umschreibung
für die desolate Finanzsituation der Städte im Ruhrgebiet. Denn aus
einem Teufelskreis könnte man vielleicht sogar ausbrechen – aus
eigener Kraft.

Wie überschuldete Kommunen wie Duisburg, Essen oder Witten aber
jemals wieder finanziellen Boden unter die Füße bekommen sollen, ohne
noch das Letzte an Steuern und Abgaben aus ihren Bürgern
herauszupressen, das ist derzeit nicht zu erkennen.

Wenn gleichzeitig alles, was das Leben in den Städten lebenswert
macht – intakte Straßen, gepflegte Grünanlagen, ein zeitgemäßes
Kultur- und Freizeitangebot – aufs Spiel gesetzt wird, um selbst
verordneten Sparauflagen oder dem Spardiktat des Landes zu genügen,
dann ist etwas aus dem Lot geraten.

Das Ruhrgebiet muss den Gürtel in vielen Bereichen enger
schnallen. Aber es darf sich nicht totsparen. Zeit für
unkonventionelle Ideen also.

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