WAZ: Rocker brauchen eine klare Ansage – Kommentar von Dietmar Seher

Der martialische und laute Auftritt der
Motorrad-Banden mag viele Bürger abschrecken. Direkt bedroht fühlen
sie sich nicht. Rocker überfallen ja nur selten völlig Unbeteiligte.
Doch das macht ihr Tun mit brutalen Auseinandersetzungen
untereinander, illegalen Geschäften und zweifelhaften Verbindungen
nicht besser. Zum einen darf der Staat keine Selbstjustiz zulassen,
wie sie zwischen den Gruppen gang und gäbe ist, und auch keine
rechtsfreien Räume, die die Männerbünde so gerne als Spielwiese
hätten. Zum zweiten gibt es, im Rotlicht, oft vergessene wehrlose
Opfer: die Prostituierten. Wenn jetzt neue Banden die Szene
aufmischen, wie es das Landeskriminalamt festgestellt hat, ist eine
klare Ansage der Polizei umso drängender. Nur: Das erfordert den
Einsatz von Kräften, die in vielen Regionen des Landes einfach
fehlen.

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