Die Bildungspolitiker in Bund und Ländern müssen
umdenken. Das stetige Abschmelzen der Schülerzahlen schien fast schon
ein Naturgesetz zu sein, bundesweit wurden noch zwischen 2010 und
2014 über 700 Grundschulstandorte aufgegeben. Jetzt setzt der
Umschwung ein. Dass er kommt, zeigt sich bereits in den
Kindertagesstätten. In Bremen fehlten im Sommer rund 660
Betreuungsplätze, und dieser Engpass wird unvermeidlich in den
Primarschulbereich hineinwachsen, wenn die Politik nicht zügig
gegensteuert. Für das Haushaltsnotlageland Bremen ist das in erster
Linie eine finanzpolitische Herausforderung. Auf dem Doppelhaushalt
2018/19 wird ein gewaltiger Sparzwang lasten, bevor sich ab 2020
durch die Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen eine leichte
Entspannung bemerkbar machen dürfte. Genau auf dieser Durststrecke
muss nun aber kräftig in neue Schulen investiert und Geld für neue
Lehrer bereitgestellt werden. Der Kindersegen der letzten Jahre kommt
für die Finanzpolitiker der rot-grünen Koalition gewissermaßen zur
Unzeit. Wenn Bildung Priorität genießt, werden die Einschnitte
anderswo umso heftiger sein.
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