Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Finanzierungslücke beim Hauptstadtflughafen

Die Elbphilharmonie in Hamburg, der Nürburgring
in Rheinland-Pfalz und schon wieder der Hauptstadtflughafen mit
Berliner und Brandenburger Beteiligung: Nur allzu gerne als
Vorzeigeprojekte titulierte Prestigeobjekte werden für den
Steuerzahler zum sündhaft teuren Millionengrab. Solange alles gut
geht, sonnen sich die verantwortlichen Landesfürsten im Glanz dieser
»Leuchttürme«. Aber wehe, es geht etwas schief. Dann will es niemand
gewesen, dann greift höchstens die Bauernopfertaktik. Der
Hauptstadtflughafen ist inzwischen zum Projekt der Peinlichkeiten
verkommen. Erst musste die Eröffnung zwei Mal verschoben werden. Dann
sprengte das Mammutvorhaben den Kostenrahmen. Und nun ist die
Flughafengesellschaft für die Banken nicht einmal mehr kreditwürdig.
Da kommt es gelegen, dass Bund und Länder die Gesellschafter sind.
Wieder einmal werden sie einspringen – und damit niemand anderes als
der Steuerzahler für Missmanagement zahlen. Persönliche Konsequenzen
ziehen die Ministerpräsidenten nicht. Aber Wowereit, Platzeck & Co.
werden sich dem Wähler stellen müssen.

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