Abbruch statt Aufbruch, Konfrontation statt
Harmonie, Spaltung statt Einigkeit – die Linkspartei steht vor dem
Aus. Das Chaos-Treffen in Göttingen hat den Untergang beschleunigt,
weil es die Gräben zwischen den bündniswilligen Reformern und den
oppositionellen Fundamentalsozialisten nicht zuschüttete, sondern
sogar vertiefte. Gregor Gysi spricht sogar von Hass zwischen
verfeindeten Flügeln: Das ist der Tiefpunkt. Dem neuen Führungsduo
Katja Kipping und Bernd Riexinger fehlt es an Format, um die Linken
aus dem Tief zu ziehen. Kaum Erfahrung, kein Charisma, mangelnde
Popularität – den beiden Vorsitzenden eilt schon jetzt der Ruf
voraus, als Marionetten missbraucht zu werden. Was Oskar Lafontaine
mit der Kettensäge zerlegte, sollen sie nun flicken. Sie werden
scheitern. Klar, dass die SPD jubelt. Ihre Chancen, den kommenden
Kanzler stellen zu können, steigen mit dem Niedergang der Linken –
nicht nur, weil sie als Kümmerer-Partei Wechselwähler hinzugewinnen
könnte, sondern auch, weil im Bundestag neue Macht-Konstellationen
möglich werden, sollte die Ost-West-Verschmelzung an der
Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Ein Verlust für Deutschland? Nein! In
ihrem aktuellen Zustand gibt die Linkspartei ein jämmerliches Bild
ab. Inhaltlich haben die Sozialisten nichts zu bieten. Sie wissen
nicht, wohin.
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