Wowereit: Umweltwirtschaft bringt neue Jobs / 2. Berliner Klimaschutzkonferenz im Gasometer Schöneberg

Berlin will die Umweltwirtschaft weiter als
Jobmotor ausbauen: Das ist die Botschaft der 2. Berliner
Klimaschutzkonferenz, die am Mittwoch auf dem Gelände des
Europäischen Energieforums EUREF stattfand. Im Gasometer in
Berlin-Schöneberg tauschten sich mehr als 300 Vertreter aus
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft darüber aus, wie Metropolen
ihrer Verantwortung für den Klimaschutz gerecht werden können.

Umweltbranche in Berlin

„Wir wollen Zukunftstechnologien fördern und gute Arbeitsplätze
schaffen, um diese ehrgeizigen Klimaschutzziele zu erreichen“, sagte
Klaus Wowereit in seiner Grundsatzrede. Welche Erfolge es bereits
gebe, belegte Berlins Regierender Bürgermeister mit einigen Zahlen:
Rund 500 Firmen aus dem Bereich der umweltfreundlichen Industrien
haben sich in den vergangenen Jahren in der Region Berlin-Brandenburg
angesiedelt. Schon heute beschäftigt die Branche hier mehr als 42.000
Mitarbeiter. Damit hat die umweltfreundliche und nachhaltige
Wirtschaft mittlerweile einen Beschäftigungsanteil von 5,2 Prozent
erreicht.

Vorreiter der Elektromobilität

„Diesen Weg gehen wir weiter“, kündigte Klaus Wowereit an und
nannte als Beispiel die Elektromobilität. Schon heute verfüge die
Hauptstadt mit 550 Batterieladepunkten über die beste Infrastruktur
für Elektroautos in Deutschland, so der Regierende Bürgermeister.
„Berlin wird sich in den kommenden Jahren zur Modellstadt der
Elektromobilität entwickeln.“

Die Bedeutung von Elektromobilität für Deutschland insgesamt
unterstrich auch Peter Ramsauer. Der Bundesminister für Verkehr, Bau
und Stadtentwicklung gab allerdings zu bedenken, dass der Weg noch
weit sei: „Zum einen muss die Industrie Elektrofahrzeuge entwickeln,
deren Mehrwert die Nutzer überzeugen. Zum anderen brauchen wir
innovative Mobilitätskonzepte.“ So müsse etwa aus dem Nebeneinander
von Pkw und Bahn ein Miteinander werden.

Fachkräfte ausbilden

Um Mobilität und intelligente Konzepte für die Zukunft ging es
auch in den moderierten Diskussionen zwischen Vertretern aus
Wissenschaft, Verwaltung und Gewerkschaften. Eingangs erinnerte der
Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis, daran, dass
qualifizierte Fachkräfte die wichtigste Voraussetzung für die
Umsetzung umweltpolitischer Ziele seien. „Mit intensiven Aus- und
Weiterbildungsbemühungen können wir einen wesentlichen Beitrag zur
Sicherung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit der Energie- und
Umweltbranche leisten. Fortschritt ist immer von Menschen gemacht –
und je besser diese Menschen qualifiziert sind, umso wirkungsvoller
werden ihre Innovationen sein. Deshalb wird die Qualifikation der
Belegschaften darüber entscheiden, ob Klimaschutz und Nachhaltigkeit
langfristig zu einem Wachstumsmotor unserer Wirtschaft werden
können.“

Umweltschutz und Wirtschaft in „intelligenten Städten“

Hans-Hermann Junge von IBM Deutschland betonte das Thema
„intelligente Städte“. Unter dieses Stichwort (engl. „smart cities“)
fallen Konzepte, die urbanes Leben umwelt- und ressourcenschonender
gestalten, sei es im Verkehr, im Wohnungsbau oder in der
Energieversorgung. „Informationstechnologien mit analytischer und
prognostizierender Kapazität werden ein wesentlicher Erfolgsfaktor
für die Adressierung von Effizienzen und Bürgerfreundlichkeit sein.
Klimaschutz erfordert die gesamtheitliche Betrachtung von Energie,
Mobilität und deren Auswirkung auf die Umwelt“, so Hans-Hermann
Junge. Sämtliche Fraktionsvorsitzende des Berliner Abgeordnetenhauses
nahmen an der dritten Podiumsdiskussion des Tages zum Thema Klima-
und Energiepolitik des Landes teil.

Klimabündnis von 13 Unternehmen

Veranstalter der 2. Berliner Klimaschutzkonferenz waren die GASAG
Berliner Gaswerke AG und die Vattenfall Europe AG gemeinsam mit der
Senatskanzlei des Landes Berlin. Die beiden Energieunternehmen sind
Mitglieder im Berliner Klimabündnis, einer Initiative von 13 großen
Unternehmen, die eine gemeinsame Erklärung zur Senkung von
CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020 unterschrieben haben. Städte
verursachen 80 Prozent der Treibhausgase und verbrauchen 75 Prozent
der weltweit genutzten Energie. Berlin hat darauf reagiert: Bis zum
Jahr 2020 sollen die CO2-Emissionen der Stadt gegenüber 1990 um mehr
als 40 Prozent sinken.

Kontakt für Presseanfragen:

Berliner Senatskanzlei
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