WAZ: Beste Bedingungen für den Prozess. Kommentar von Frank Preuß

Der Prozess um die Loveparade – in Düsseldorf und
nicht in der Stadt der Tragödie? Es ist eine kluge Entscheidung, die
man beim Duisburger Landgericht getroffen hat. Denn dieser Prozess,
der nicht nur wegen seiner Bedeutung, sondern auch wegen seines zu
vermutenden Aufwands zu den größten deutschen der Nachkriegszeit
zählen dürfte, kann eines im Vorfeld ganz gewiss nicht gebrauchen:
eine Debatte über mangelhafte Platzverhältnisse. Zu welch peinlichen
Kapriolen das führt, hat man im Rahmen des NSU-Prozesses erlebt, bei
dem sich die Münchener nach Kräften blamiert haben. Duisburg hat
genug schlechte Nachrichten verkraften müssen; im Zusammenhang mit
der Aufarbeitung der Katastrophe darf nichts schiefgehen. Es gilt,
schon mit sensiblem Blick auf die Hinterbliebenen der Opfer, für eine
größtmögliche Öffentlichkeit zu sorgen. Sicher, auch da stößt man
freilich irgendwann an logistische Grenzen: Nicht jeder, der will,
wird dabei sein können – am Ende müssen schließlich immer noch
seriöse Prozessbedingungen herrschen. Das aber können die
Düsseldorfer Messeprofis sicherstellen.

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