Ein erschreckender Befund: Die OECD bescheinigt
Deutschland eine gefährliche „Abwärtsmobilität“. So nennen es
Bildungsforscher, wenn die Eltern studiert haben, das Kind aber „nur“
eine berufliche Ausbildung absolviert. In der OECD-Logik sind das
Bildungsabsteiger. Aber ist etwa der Arztsohn, der Zahntechniker
wird, ein Versager, der die Quote ruiniert? Diese zahlenfixierte
Sichtweise greift zu kurz. Das Handwerk sucht dringend nach
Auszubildenden, für sie dürften die Perspektiven eher besser als
schlechter werden. Zumal auch die OECD einräumt, dass Deutschland
weit besser als andere Länder durch die Wirtschaftskrise gekommen ist
– auch Dank des dualen Systems. Was allerdings Anlass zur Sorge sein
darf, ist die enorme Einkommenskluft zwischen akademisch und
beruflich Gebildeten. Ein Trend, der sich durch die wachsende
Nachfrage nach Fachkräften aber wieder abschwächen könnte.
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