Der Streit um die Flugrouten am künftigen Airport
Berlin Brandenburg International (BBI) mündet langsam aber sicher in
einen Dialog. Zwar protestieren vom Fluglärm betroffene Bürger in den
Anrainerkommunen sowie im Südwesten Berlins weiter. Sie haben jetzt
aber Zusagen von der Deutschen Flugsicherung, Lärmgutachten für
unterschiedliche Startvarianten vorzulegen. Damit könnten Fronten
aufgeweicht werden, ohne dass es je zu einer allseits gütlichen
Einigung kommen wird. Denn Fakt bleibt: Weniger Fluglärm für die
einen wird mehr Krach für die anderen zur Folge haben. Lautlos heben
die Jets nun einmal nicht ab. Aber das Optimale herauszuholen, dieser
Willen auf beiden Seiten ist erkennbar. Das Lärm-Dilemma um den BBI
hat allerdings nicht erst 2010 begonnen. Als Anfang der 1990er-Jahre
Schönefeld, Jüterbog und Sperenberg als Standorte für einen
internationalen Großflughafen geprüft wurden, war das gut
40Kilometer von Berlin entfernte Sperenberg klarer Favorit.
Auch, weil im Umfeld des einstigen russischen Fliegerhorstes weder
Lärm- noch Nachtflugprobleme zu erwarten waren. Doch spätestens, als
die Politik auf Schönefeld einschwenkte, musste Bürgern im dortigen
Umfeld klar werden, was auf sie zukommt. Wer dann noch sein Haus im
Schönefeld-Umfeld gebaut hat, wusste, was er tat. Jetzt kann es nur
noch um Schadensbegrenzung gehen.
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