Wenn einem Geheimdienst geheime Dokumente
abhandenkommen, dann ist für Spott gesorgt. So kennt man es zumindest
aus Agentenfilmen. In der Realität sind solche Vorgänge bizarr und
peinlich. Auch wenn die geklauten Baupläne wohl weniger brisant sind
– im öffentlichen Gedächtnis haften bleiben Sorglosigkeit und
Schlamperei. Man stelle sich nur vor, statt für Parkhaus und Küche
wären die Konstruktionsunterlagen für abhörsichere Räume und andere
hoch sensible Bereiche verschwunden. Die BND-Zentrale müsste noch
einmal ganz neu konzipiert werden. Dabei übersteigen die Kosten schon
jetzt deutlich die ursprünglichen Kalkulationen. Aber vielleicht
liegt ja gerade in dem zu knappen Kostenvoranschlag ein Problem. Um
möglichst billig zu bauen, werden zahllose Subunternehmen mit
Aufträgen bedacht. Da kann es schon mal passieren, dass die linke
Hand nicht weiß, was die rechte tut. Kommt dann auch noch kriminelle
Energie dazu, wiegt der Schaden besonders schwer. BND-Chef Ernst
Uhrlau sucht die Gemüter zu beruhigen. Doch Konsequenzen stehen noch
aus. Nur eines ist jetzt schon klar: Das schlechte Bild der
Schlapphüte in der Öffentlichkeit wird sich verfestigen.
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