Deutsche Umwelthilfe stoppt erneut Verkauf von Energiesparlampen mit zu hohen Quecksilberwerten

Pressemitteilung

Drei Hersteller bzw. Vertreiber von Energiesparlampen wegen zu
hohen Quecksilberwerten abgemahnt – Auch Händler sollten
Verantwortung bei der Einhaltung der gesetzlichen Grenzwertwerte
übernehmen – DUH-Bundesgeschäftsführer fordert behördliche
Überwachung des Quecksilbergehalts in Energiesparlampen

Erneut hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) bei Laboranalysen
von Energiesparlampen zu hohe Quecksilberwerte festgestellt. Die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation forderte die
verantwortlichen Unternehmen auf, den Verkauf einzustellen. Betroffen
sind Lampen der Marken MyLight transmedia, Siena Home und Brilliant.
Letztere wurden auch von der Hornbach-Baumarkt AG vertrieben, welche
die Lampen laut Pressemeldung vom 26.6.2012 aufgrund einer Abmahnung
der DUH aus dem Verkauf nahm. Für zwei der drei abgemahnten
Lampenproduzenten läuft die Frist zur Unterzeichnung einer
Unterlassungserklärung in dieser Woche ab. Der dritte Hersteller
hatte die Antwortfrist kommentarlos verstreichen lassen, weshalb die
DUH rechtliche Schritte einleitete.

„Nach wie vor versuchen manche Hersteller den schnellen Euro mit
Energiesparlampen zu machen, die einen viel zu hohen
Quecksilbergehalt haben“, kritisiert Jürgen Resch,
DUH-Bundesgeschäftsführer. „Dadurch gerät eine effiziente Technologie
in Verruf, die zum Klimaschutz beiträgt. Dass sich der Handel dabei
seiner Verantwortung entziehen möchte, ist völlig inakzeptabel.“
Äußerungen wie die der Baumarktkette Hornbach, nach der nur die
Hersteller für die Einhaltung der Quecksilberwerte verantwortlich
seien, bezeichnete Resch als unverständlich. Wer Energiesparlampen
vertreibe, müsse auch darauf achten, dass diese den gesetzlichen
Regelungen entsprechen.

Energiesparlampen beinhalten technisch bedingt kleine Mengen
Quecksilber, das nur im Fall eines Bruchs freigesetzt wird. Im
Normalbetrieb sind die Lampen ungiftig. Der Grenzwert für Quecksilber
in Energiesparlampen wurde zum 1. Januar 2012 europaweit von fünf auf
3,5 Milligramm gesenkt. Seit September 2010 müssen Hersteller auf der
Verpackung zudem angeben, wie viel Quecksilber in den
Energiesparlampen enthalten ist. „Der Verkauf von Energiesparlampen,
welche die geltenden Quecksilberwerte überschreiten, muss
unverzüglich gestoppt werden“, fordert Resch und kritisiert erneut
auch die staatlichen Behörden für ihre mangelnde Kontrolle und
fehlende Sanktionierung bei Überschreitungen.

„Unternehmen, die mit ihren Produkten ihre eigenen Kunden in
Gefahr bringen, müssen mit harten rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Sollten Unternehmen nicht freiwillig einlenken, werden wir für diese
Konsequenzen sorgen“, erklärt Rechtsanwalt Dr. Remo Klinger, der die
DUH in dem Verfahren vertritt.

Hintergrund:

Die DUH hat im Rahmen Ihrer Untersuchung Energiesparlampen von
drei Marken getestet und dabei erhebliche Überschreitungen des
Quecksilbergehalts festgestellt.

Von drei untersuchten Lampen der Transmedia Kabelverbindungen GmbH
mit der Bezeichnung My light transmedia GmbH E27 26W 220-240V 3U LE
1-26 CL enthielt eine Quecksilber in Höhe von 17,4 mg Hg, eine
weitere in Höhe von 16,3 mg Hg und eine dritte in Höhe von 27,5 mg
Hg.

Eine von drei geprüften Lampen der H. Gautzsch Zentrale Dienste
GmbH & Co. KG mit der Bezeichnung SIENA Home ESL E27 25W Art.-Nr.:
102738 enthielt Quecksilber in Höhe von 8,2 mg Hg.

Jeweils eine von drei untersuchten Lampen der Brilliant AG mit der
Bezeichnung Brilliant E14 13W 220-240V Red color 90659A01 enthielt
Quecksilber in Höhe von 13,0 mg Hg, jeweils eine Lampe der Marke
Brilliant PL 11W 6400K 220-240V 1140 enthielt Quecksilber in Höhe von
7,8 mg Hg.

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 3649170, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Remo Klinger, Rechtsanwaltskanzlei Geulen & Klinger,
Schaperstraße 15, 10719 Berlin, Tel. 030 88472-80, Mobil: 0171
2435458, E-Mail: klinger@geulen.com

Daniel Eckold, Pressesprecher, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 550 17 009,
E-Mail: eckold@duh.de