Joachim Gauck hat sich, nach Informationen der
„Leipziger Volkszeitung“ (Montag-Ausgabe), gegenüber politischen
Gesprächspartnern von SPD und Grünen zur neuerlichen Kandidatur für
das Amt des Bundespräsidenten bereit erklärt, wenn gewährleistet sei,
dass er nicht als streitiger Kandidat zwischen großen Lagern gelte.
Dann könne er sich vorstellen, „durch den selben Fluss noch einmal zu
gehen“, zitierte ein führender Parteipolitiker aus dem rot-grünen
Lager Gauck. Die FDP, so erfuhr die Zeitung aus Führungskreisen der
Liberalen, will in einem neuerlichen Gespräch bei Angela Merkel dafür
werben, dass die Union ebenfalls Gauck unterstütze. Begründet wurde
dies mit der einmütigen FDP-Feststellung in einer
Führungs-Schaltkonferenz unter Einbeziehung der wahlkämpfenden
Landesverbände von Schleswig-Holstein und Saarland: „Ein
Bundespräsident Joachim Gauck hat schon das Vertrauen der
Bevölkerung, er müsste es sich nicht erst als Präsident erwerben.“
Wenn Gauck anträte, würde man ihn gerne unterstützen, sagte ein
Spitzen-Liberaler. „Er steht uns von allen genannten Kandidaten
inhaltlich am Nächsten“. In der FDP verwies man darauf, dass SPD,
Grüne und FDP in der Bundesversammlung über die Hälfte aller Stimmen
verfüge. Insofern habe die CDU-Vorsitzende allen Grund, sich ihr
bisheriges Nein zu Gauck „genau zu überlegen“, hieß es ergänzend. In
der FDP wurde auch die Sorge geäußert, CDU und SPD könnten sich, an
der FDP vorbei, auf einen Kandidaten Klaus Töpfer verständigen, der
als nahe bei den Grünen gilt, trotz seiner CDU-Mitgliedschaft.
CDU-Chefin Deshalb vereinbarte die FDP-Führung ein klares Nein zu den
Kandidaten Töpfer und zum Kirchenmann Wolfgang Huber.
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