Neue Presse Hannover: Neue Vorwürfe: Wulff-Sprecher half aktiv bei Nord-Süd-Dialog/ Finanzielle Beteiligung des Landes Niedersachsen

Entgegen der Aussagen der niedersächsischen
Landesregierung war die Staatskanzlei in der Regierungszeit von
Ministerpräsident Christian Wulff offenbar doch aktiv in die
Vorbereitung des Nord-Süd-Dialogs verwickelt und über einen
Landesbetrieb auch finanziell beteiligt. Das berichtet exklusiv die
in Hannover erscheinende „Neuen Presse“ (Freitagausgabe.

Es habe im Vorfeld des dritten Nord-Süd-Dialogs im Dezember 2011
einen Anruf von Wulffs Staatssekretär Olaf Glaeseker gegeben,
bestätigte Stefan Zorn, Sprecher der Medizinischen Hochschule
Hannover (MHH). Glaeseker habe um organisatorische Hilfe durch das
Veranstaltungsmanagement der MHH gebeten.“Als Landesbetrieb des
Landes Niedersachsen sind wir der Bitte der Staatskanzlei natürlich
gerne gefolgt“, sagte Zorn. 44 Studierende hätten deshalb beim
Nord-Süd-Dialog am 11. Dezember 2009 im Flughafen Hannover unter
anderem an der Garderobe ausgeholfen. Nach der Veranstaltung wollte
die MHH nach NP-Informationen der Staatskanzlei die entstandenen
Kosten von 5245 Euro in Rechnung stellen. Doch die Staatskanzlei
lehnte das ab, so dass die MHH auf ihren Kosten sitzen blieb.

Gegen Glaeseker wird ebenso wie gegen den Veranstalter des
Nord-Süd-Dialogs, Manfred Schmidt, wegen des Verdachts der
Bestechlichkeit und der Bestechung ermittelt. Die Landesregierung
hatte wiederholt im Landtag eine finanzielle Beteiligung bei der
Party abgestritten und sonstige Hilfe nur im Rahmen der
Schirmherrschaft des damaligen Ministerpräsidenten Christian Wulff
eingeräumt. Laut Presseberichten soll dagegen Veranstalter Schmidt
bei der Veranstaltung im Dezember 2009 Gewinn gemacht haben, weil die
Sponsorengelder sich auf 685 000 Euro summiert hatten, die Kosten
aber nur auf 300 000 Euro. Ende

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Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
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