Jede Religionsgemeinschaft hat Anspruch auf
Toleranz. Christen, Juden und Muslime müssen ihren Glauben frei
praktizieren dürfen, ohne Angst vor Anfeindungen und Übergriffen.
Unerträglich ist es daher, wenn jüdische Schüler wegen ihres Glaubens
angegriffen und angefeindet werden. Wer für sich eine freie
Religionsausübung selbstverständlich in Anspruch nimmt und Respekt
für seinen Glauben einfordert, muss dies auch anderen gewähren. Kein
Schüler soll allein wegen seiner Religionszugehörigkeit Angst haben
müssen, morgens über den Schulhof zu gehen.
Dabei bleibt festzuhalten, dass die weitaus meisten
antisemitischen Straftaten von Neonazis begangen werden. Sie
schrecken aus ideologischer Verblendung nicht vor Hass und Gewalt
zurück. Seit Jahrzehnten leben Juden in Deutschland mit dieser
Bedrohung, muss der Staat – zu Recht – ihre Einrichtungen und
Zusammenkünfte schützen. Damit verteidigt er die Religionsfreiheit,
einen der Grundpfeiler unseres Gemeinwesens.
Viele Gläubige beklagen indes Gleichgültigkeit und fehlende
Solidarität mit Opfern des Antisemitismus. Diese Klage sollte als
Aufforderung verstanden werden, konsequent gegen Hetze und Intoleranz
einzuschreiten.
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