WAZ: Fuß in der Tür des Finanzministers – Kommentar von Matthias Korfmann zum Milliardenpaket

Wenn es um Geld geht, hört die Freundschaft
bekanntlich auf. Finanzminister Wolfgang Schäuble hat gerade erst die
Spendierhosen angezogen, da fangen die Länder und Städte schon an,
sich um die Hilfsgelder zu beißen.

Eines ist diesmal aber anders. Wenn es um Geld geht, steht das
Ruhrgebiet enger beisammen als je zuvor. Man könnte es fast
Freundschaft nennen. Mehrfach – zuletzt im Februar – haben die
Stadtspitzen von der Ruhr in Berlin persönlich Hilfe eingefordert.
Die gemeinsamen Auftritte haben gewirkt, der Sonderfonds des Bundes
für finanzschwache Städte ist ein Beleg dafür.

Dass das Revier einen Fuß in der Tür des Bundeswirtschafts- und in
der des Bundesfinanzministers hat, ist nicht zuletzt ein Verdienst
von Dagmar Mühlenfeld. Die Mülheimer OB hat das „Bündnis für die
Würde unserer Städte“ geschmiedet – eine Lobbyvereinigung der Armen.

Die Arbeit ihres Bündnisses hat indes gerade erst begonnen. Die
Revierstädte bekommen diesmal Millionen, aber sie schielen auf
Milliarden. Das Langfrist-Ziel ist nämlich: Hilfe zur Tilgung ihrer
Altschulden.

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