Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert hat
davor gewarnt, in der Diskussion um Politikergehälter die falschen
Akzente zu setzen. „Ich finde die Debatte zwar zulässig, aber
reichlich übertrieben. Es gibt in diesem Land Dutzende von Fragen,
die mit Abstand wichtiger sind als die Gehälter von Politikern und
Sparkassenvorständen“, sagte Lammert im Interview mit dem Bielefelder
„Westfalen-Blatt“ (Donnerstag-Ausgabe).
Statt einseitig nach der Angemessenheit von Politikergehältern zu
fragen, müsse die grundsätzliche Einkommensspreizung in unserer
Gesellschaft stärker thematisiert werden. Dabei sei unbestreitbar,
„dass viele der gezahlten Einkommen und Gehälter mit der Leistung und
dem Wert der jeweiligen Tätigkeit nur noch entfernt zu tun haben“. So
gebe es Menschen, die viel zu wenig verdienen, und andere, die viel
zu viel verdienen. Das sei ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Schließlich erfolge die Lohn- und Einkommensfindung in der
Bundesrepublik typischerweise nicht durch die Politik.
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