Bis zuletzt hat Adolf Sauerland auf den
»demokratischen Schlusspunkt« gehofft, um so im Amt zu bleiben. Das
war eine der letzten Fehleinschätzungen des Duisburger
Oberbürgermeisters. Fast 130 000 Wahlberechtigte haben mit Ja
gestimmt, weil sie ihr Stadtoberhaupt nicht mehr wollten. 2009 hatten
ihn nur gut 74 000 gewählt. Damit haben die Bürger ein gutes
Gedächtnis bewiesen. Gut 18 Monate nach der Loveparade-Katastrophe
mit 21 Toten haben sie nicht vergessen, wie Stadt und Veranstalter
der Massenveranstaltung die Verantwortung hin und her geschoben
haben. Nein, schuld – wenn überhaupt – waren immer die anderen. Von
diesem Gezerre hatten viele Duisburger die Nase voll. Sauerland – und
mit ihm die NRW-CDU – wollten das nicht wahrhaben. Sie sprachen von
einer Hetzkampagne der politischen Gegner. Natürlich verläuft ein
Abwahlverfahren nicht ohne Unterstützung von politisch
Interessierten. Aber die Argumente für einen Verbleib Sauerlands
waren nicht überzeugend. Den Respekt der Bevölkerung hatte der
Oberbürgermeister schon lange verloren – folgerichtig ist er seinen
Posten los.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 – 585261