Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Italien

Die Frankfurter Rundschau schreibt zur
Regierungsbildung in Italien:

Die Fünf Sterne waren zuletzt eigentlich auf dem guten Weg, eine
halbwegs gemäßigte Partei zu werden. Hätten sich Italiens Linke auf
das Wagnis eingelassen, gemeinsam mit der Protestbewegung zu
regieren, mit der sie durchaus Schnittmengen haben, so wären die
moderaten Kräfte weiter gestärkt worden. Diese Chance haben die
Sozialdemokraten vertan.

Fünf Sterne wie Lega haben im Wahlkampf grandiose Versprechungen
gemacht, die eine völlig unterschiedliche Klientel bedienen. Wo sie
das Geld dafür auftreiben wollen, ist rätselhaft. Allein die
Rücknahme der Rentenreform und die „Bürgereinkommen“ genannte
Sozialhilfe, das Zugpferd der Fünf Sterne im armen Süditalien, würden
an die 30 Milliarden Euro kosten. Völlig unrealistisch ist eine
Flattax von 15 Prozent, mit der die Lega im wohlhabenden Norditalien
ihre Wähler köderte.

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