neues deutschland: Domscheit-Berg: Frauenquote ist Beitrag, um stereotype Vorurteile auszuräumen

Die Unternehmerin und Ex-Piratin Anke
Domscheit-Berg fordert von den Unternehmen eine Unternehmenskultur,
die Frauen anspricht. Selbst Frauen in Spitzenpositionen bekämen
regelmäßig die Botschaft übermittelt, sie gehörten dort nicht hin,
erklärt Domscheit-Berg im Interview mit der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung „neues deutschland“ (Wochenendausgabe). Sie würden nicht
integriert, es werde auf jeden Fehler gelauert. Die Befürworterin
einer Frauenquote, die bei Großkonzernen wie Microsoft und McKinsey
in führenden Positionen gearbeitet hat, begrüßt die beschlossene
Frauenquote für Aufsichtsräte als Beitrag, um stereotype Vorurteile
außer Kraft zu setzen und mehr Vorbilder zu schaffen. „Fehlende
Vorbilder bremsen die Vorstellungskraft, umgekehrt wirken vorhandene
inspirierend“, so Domscheit-Berg.

Um die Vereinbarkeit von Karriere und Familie zu verbessern,
plädiert die Publizistin für die Einführung einer
Vertrauensarbeitszeit und Meritokratie. „Das bedeutet, dass am Anfang
des Jahres eine Zielvereinbarung in überprüfbarer, quantifizierbarer
Form getroffen und am Ende die Checkliste abgehakt wird.“ Wenn es bei
der Leistungsbewertung nur noch um konkrete Ziele gehe, dann spiele
es keine Rolle mehr, wann und wo jemand die Arbeit erledigt, so
Domscheit-Berg.

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