Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat
eine Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der Krankenkassen durch
Arbeitgeber und Arbeitnehmer gefordert. „Die unterschiedlichen
Beitragssatzkonstruktionen aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil
sowie Zusatzbeitrag für die Arbeitnehmer machen keinen Sinn“, sagte
Montgomery der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Samstagausgabe). „Ich halte es für durchaus legitim, zur klassischen
paritätischen Finanzierung der Krankenkassen zurückzukehren und damit
die Wirtschaft stärker in die Verantwortung zu nehmen“, betonte der
Ärztepräsident. Einer Bürgerversicherung erteilte Montgomery eine
Absage: „Die SPD wird ihre Pläne für eine Bürgerversicherung nicht
realisieren können – und schon gar nicht in einer Legislaturperiode“,
sagte Montgomery. Eine Bürgerversicherung würde bedeuten, das
Sozialversicherungssystem von den Füßen auf den Kopf zu stellen. Mit
allen Nachteilen. Dafür gebe es nun wirklich keine Notwendigkeit. Den
Vorwurf der Zwei-Klassen-Medizin bezeichnete Montgomery als
„gefährliche Falschaussage“. In allen Ländern der Welt gebe es
Unterschiede bei der Gesundheitsversorgung der Bürger. „Das deutsche
System ist mit Abstand das gerechteste System, was Umfang und
Qualität der Leistungen betrifft und es garantiert den Zugang aller
Bürger zur Versorgung.“ Montgomery warnte zudem vor „immensen Kosten“
im Fall einer Bürgerversicherung. „Bei der günstigsten Lösung würde
der Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung von heute
durchschnittlich 15,7 auf dann 16,7 Prozent steigen – nur für einen
Systemwandel, der nichts in der Gesundheitsversorgung verbessert.“
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