Die Bemerkung des ersten sozialdemokratischen
Bundespräsidenten Gustav Heinemann 1969, seine Wahl sei ein Stück
Machtwechsel, würde heute wahrscheinlich als Skandal wahrgenommen.
Dabei war sie von erfrischender Offenheit. Es ist ja gerade dieser
Mangel an Offenheit, der das Vertrauen in die Politik mehr schädigt,
als wenn ein Frank-Walter Steinmeier deutlicher zeigen würde, dass er
als Präsident zwar seine Mitgliedschaft, aber doch nicht seine
sozialdemokratische Gesinnung ruhen lässt. Nun wird aus diesem
Bundespräsidenten kein Emmanuel Macron mehr. Aber er hat noch vier
Jahre Zeit, um mehr Mut zu schöpfen, mehr Mut zu vermitteln und
einfach mehr aus seinem Amt zu machen.
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